Wohnen.

Angefangen als kleine Land-WG ist die Wohngemeinschaft in den letzten Jahren kontinuierlich  gewachsen und es gehören heute mehrere Häuser dazu. Mitte 2021 wurde eine weitere große Immobilie erworben, die das gesamte Konzept noch breiter aufstellt. Ebenfalls seit Mitte 2021 konnte eine positive Bauvoranfrage für einen geplanten Neubau unter dem Thema „generationsübergreifendes Wohnprojekt“ erwirkt werden. Dieser Neubau soll in Zukunft das Herzstück des Wohnprojektes bilden (Zum Brook 10). Neben weiteren Wohneinheiten insbesondere für Familien und ältere Menschen soll es vor allem eine große Gemeinschaftsküche und einen großen gemeinschaftlichen Aufenthaltsbereich geben.

Für die Zukunft ist zusätzlich eine  Siedlung mit individuell konzipierten Tiny Houses geplant, die sowohl als Wohnhäuser wie auch als gewerblich genutzte Bürohäuser genutzt werden sollen.

Die lokalen Gegebenheiten sind prädestiniert zusätzlich einen Naturkindergarten zu schaffen, um den Gemeinbedarf an Kindergartenplätzen zu ergänzen. Arbeitsplätze werden geschaffen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gefördert. Sowohl BewohnerInnen des Hofprojekts als auch Berufspendelnde profitieren von einem Kindergarten vor Ort (siehe Konzeptbeschreibung Naturkindergarten).

Generationsübergreifendes Wohnen im Strohballenhaus

Bereits seit Herbst 2015 gibt es die Hof-WG in Arfrade. Zunächst waren es aufgrund der räumlichen Gegebenheiten vor allem Studierende und Singles, die sich zusammengetan haben. Besonders für eine langfristige Wohnortsplanung innerhalb des Gesamtprojektes wird eine familien- und altersgerechte Wohnform mit Rückzugsmöglichkeiten wichtig, vor allem wenn man in Zukunft in Arfrade nicht nur Wohnen, sondern auch Arbeiten und seine Freizeit gestalten möchte. Aus diesen Gründen ist am Standort Zum Brook 10 ein Neubau unter dem Namen “Generationsübergreifendes Wohnen im Strohballenhaus” geplant. Spätestens im Jahr 2023 sollen hier unterschiedliche Wohneinheiten von 1 bis 5 Zimmern geschaffen werden, die barrierefrei und familiengerecht angelegt sein sollen. Die einzelnen Wohneinheiten verfügen jeweils über eine eigene Küche und ein eigenes Bad, sind jedoch alle zusätzlich an eine gemeinschaftlich genutzte Küche und ein gemeinschaftlich genutztes Wohnzimmer angrenzend. Diese Art der Wohnform bietet die perfekte Kombination aus den Vorteilen einer großen Gemeinschaft und der Möglichkeit des Rückzuges in die eigenen vier Wände.

Der Baukörper selbst ist als Strohballenhaus im Holzständerwerk geplant. Es werden also besonders viele Naturmaterialien verwendet und Stroh und Lehm können vom Hof Dohse selbst zur Verfügung gestellt werden. Während der Bauphase sollen Workshops und Praktika angeboten werden, um diese Art des nachhaltigen Bauens möglichst vielen Menschen nahezubringen.

Modellsiedlung zukunftsweisendes Bauen

Bereits seit Gründung der Wohngemeinschaft in Arfrade war die Nachfrage nach Wohnraum größer, als unser Angebot. Mit zusätzlichem Immobilienerwerb und dem geplanten Neubau für ein „Generationsübergreifendes Wohnprojekt“ reagieren wir auf diese Situation. Allerdings bedarf es weit mehr, als dieser Maßnahmen, um eine nachhaltige Entwicklung des Gesamtprojektes gewährleisten zu können. Besonders im Hinblick darauf, im Hofprojekt Arfrade in Zukunft nicht nur Wohnraum, sondern auch Raum für Gewerbe und selbstständige Arbeit bieten zu wollen, braucht es mehr Platz und Rückzugsorte. An seinem Wohnort arbeiten zu können ist ein nachhaltiges und zeitgemäßes Konzept, welches jedoch unbedingt die Möglichkeit des Rückzuges in die eigenen vier Wände beinhalten sollte. Dies ist jedoch nur ein Grund für die Planung einer Tiny-House-Siedlung in Arfrade.

Rund um ein zentrales Gemeinschaftshaus sollen Stellplätze für Tiny Houses geschaffen werden. Doch nicht nur Plätze, sondern auch die Tiny Houses selbst sollen in Arfrade entstehen. Dabei können bei den einzelnen Häusern unterschiedliche Baukonzepte und Materialien erprobt werden. Die einzelnen Häuser können sowohl Eigentumshäuser, günstige Mietwohnungen, als auch Raum für Büro und Gewerbe sein.

Gebaut werden die Tiny Houses von unserer geplanten Tiny House Werkstatt. Sowohl konzeptionelle Vorarbeit, als auch die Planung und Erprobung unterschiedlicher Materialien werden von mehreren KooperationspartnerInnen begleitet. Die Bandbreite der Kooperationen soll von der Universität über ArchitektInnen, bis hin zu Fachbetrieben reichen und aufgrund der eigenständigen Wirtschaftlichkeit des Projektes auf mehrere Jahrzehnte angelegt sein. Es soll also nicht kurzfristig eine ganze Siedlung entstehen, sondern lediglich 1-2 Häuser pro Jahr. Auf der einen Seite bietet dies den KooperationspartnerInnen genügend Zeit für die Entwicklung neuer Konzepte und zum anderen gewährleistet dieses langsame Wachstum eine bessere Integration im Dorf.

Der Hof könnte einige Rohstoffe, wie zum Beispiel Stroh als Dämmmaterial und Lehm zum Verputzen liefern.

Somit sollen eine kompetente Anlaufstelle für nachhaltiges Bauen im kleinen Maßstab und ein Modellprojekt entstehen, welches aktuell von verschiedenen PartnerInnen, wie ArchitektInnen und ProfessorInnen begleitet wird.